Heroïne

 Düster und lasziv. Im neuen Roman von Quentin Mouron, in dem Heroin und Heroin dicht beieinanderliegen, ist kein Platz für Überflüssiges, der Stil ist knapp und pointiert. Das Wesentliche liegt, wie in allen Büchern Mourons darin, wie die Personen erzählt werden. Heroïne ist ein raffiniert geschriebener Roman im Roman, ist Pulp-Komposition, dunkel wie ein Noir, gleissend wie eine Offenbarung.
Detektiv Franck, Dandy und bibliophiler Sammler seltener Bücher, ist zurück. Nach der Enthauptung einer Buchhändlerin in Berlin (zu der er eine frivole Beziehung unterhält) kehrt er in die USA zurück, wo er den Auftrag erhält, eine gestohlene Drogenlieferung wiederzufinden. Seine Suche führt ihn nach Tonopah, eine Kleinstadt im amerikanischen Bundesstaat Nevada. Er trifft auf Leah, eine kaum zu lesende Siebzehnjährige, die ihr Kellnerinnengehalt durch Blowjobs im Hinterzimmer aufbessert. Sie hebt sich von all den gebeugten Existenzen in der Kleinstadt ab, sie gehört nicht zu ihnen. Es geht ihr beschissen, sie bringt demnach alles mit für die Person der tragischen Heroin. Franck indessen, abgefuckt und down by snow, hetzt dem Mörder von Leahs Vater hinterher.

Quentin Mouron: Heroïne
Fr. 26,00
ISBN 978-3-03762-078-6

Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer und Andrea Stephani.
Originaltitel: L’Âge de l’Heroïne, 2016
124 Seiten, gebunden mit Lesebändchen
UVP 26 CHF
Erscheinungstermin: Erschienen.